DIE RICHTIGE SHOOTINGANFRAGE! – MODEL TIPP #2

benita thenhaus traegt ein weisses brautkleid in einem lost place

Der Fotograf ist gefunden, aber du weißt nicht so recht, wie du deine Nachricht formulieren sollst und was sie für Informationen enthalten sollte? Kein Problem! Im Folgenden erzähle ich dir, was für Punkte unbedingt mit in deine Nachricht sollten, und wie du es so schaffst, den Fotografen von dir zu überzeugen.

Vorab sei gesagt, dass du als Anfängermodel natürlich kein Geld für ein Shooting verlangen kannst, da du ja noch ganz am Anfang stehst und erst einmal Erfahrung in Sachen Posing, Ausdruck etc. sammeln musst (ich hoffe, das ist jedem bewusst!).
Man kann sich eigentlich glücklich schätzen, wenn man auf Anhieb einen Fotografen findet, der umsonst mit einem zusammen arbeitet, obwohl man noch bei Null steht. Aus diesem Grund würde ich von hauptberuflichen Fotografen absehen und die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.

Es sei denn, du bist bereit dazu, Geld zu investieren.Dann ist es auf jeden Fall mehr als ratsam zu einem hauptberuflichen Fotografen zu gehen – Ein erfahrener Fotograf kann dich super anleiten und dir in Sachen Posing etc. natürlich viel mehr weiterhelfen, als ein Fotograf, der sich selber noch ausprobiert und das Ganze als Hobby ausübt.


Unterschied Hobby-Fotograf und hauptberuflicher Fotograf:

Bei hauptberuflichen Fotografen brauchst du dir, in meinen Augen, keine all zu große Mühe machen, eine aufwendige Anfrage zu formulieren – Klingt jetzt vielleicht blöd, aber es ist deren alltäglicher Job, auch mit unerfahrenen Menschen (z.B. Kindern oder Familien) zusammenzuarbeiten bzw. diese abzulichten, und du bezahlst sie schließlich dafür. Zumal werden Nachrichten aus zeitlichen Gründen seitens des Fotografen meistens auch gar nicht erst gelesen. Am besten ist daher direkt ein kurzer Anruf, wo ihr alles weitere sofort besprecht und abklärt (hauptberufliche Fotografen besitzen in den meisten Fällen eine Homepage, auf der du die Nummer ganz einfach finden kannst)

Wenn du, wie eben bereits erwähnt, jedoch nicht bereit bist, Geld für einen hauptberuflichen Fotografen zu investieren, solltest du dir einen Hobby-Fotografen suchen, der zusammen mit dir auf „TFP-Basis“ arbeitet, was soviel wie „Time for prints/pictures“ bedeutet. Bei so einem Shooting tragen alle Beteiligten ihre Kosten in der Regel selbst und sowohl Fotograf, als auch Model dürfen die entstandenen Bilder gleichermaßen nutzen und zum Beispiel im Internet veröffentlichen. Du solltest dir also vorher darüber im Klaren sein, ob das für dich okay wäre. Das sind nun mal die Bedingungen eines TFP-Shootings…


Und für welche Variante solltest DU dich nun entscheiden?

Ich sehe das so: Wenn du komplett unerfahren bist, du von Anfang an weißt, dass es eine einmalige Sache ist, und du einfach mal wissen willst, wie es ist vor der Kamera zu stehen und möchtest tolle Bilder von dir haben – Gehe zu einem hauptberuflichen Fotografen. Zumal du dort definitiv die Sicherheit hast, dass keines der Bilder (ohne deinen Willen) im Internet veröffentlicht wird.

Wenn du dir das Ganze ernsthaft als dein Hobby, Nebenberuf oder sogar Hauptberuf aufbauen möchtet, würde ich für das allererste Shooting dennoch zu einem hauptberuflichen Fotografen gehen (da dieser dich, wie gesagt, viel besser anleiten kann und somit eine gute Grundlage geschaffen wird, für das, was du dir noch aufbauen willst).
Außerdem wäre es total blöd, wenn du merkst, das Ganze ist doch nicht so deins und trotzdem werden irgendwelche Bilder von dir im Internet veröffentlicht, weil du dir einen Fotografen gesucht hast, mit dem du auf TFP-Basis gearbeitet hast. Erst wenn du dir zu 100% darüber im Klaren bist, würde ich mich nach Fotografen, die mit dir freie Shootings (also TFP-Shootings) umsetzen wollen, auf die Suche machen. Das ist aber wie gesagt nur meine Meinung bzw. Empfehlung.


Mein allererstes Fotoshooting fand zum Beispiel auch bei einer hauptberuflichen Fotografin statt und sie konnte mich nicht nur toll anleiten, sondern mir zusätzlich auch wertvolle Tipps mit auf den Weg geben! Erst als ich danach gemerkt habe, dass das voll mein Ding ist, habe ich mir Fotografen für TFP-Shootings gesucht, um so weiter Erfahrung sammeln zu können.


Kommen wir aber nun zum Eigentlichen:

Falls du dich also dafür entschieden hast, ein TFP-Shooting umsetzen zu wollen, ist eine ansprechende Anfrage super wichtig, denn du möchtest den (Hobby-)Fotografen ja von dir überzeugen, warum er gerade mit dir shooten sollte, obwohl du noch zu den Neulingen zählst. Schließlich sollen ja beide Seiten etwas von dem Shooting haben, weil beide Seiten ja die Bilder gleichermaßen nutzen und veröffentlichen dürfen.

Anfragen wie: „Tolle Bilder. Hast du Lust zu shooten?“ (ja, solche Anfragen gibt es wirklich!) landen bei mir im Normalfall direkt im Papierkorb. Auch wenn es gemein klingt…
Früher habe ich versucht, JEDEM zu antworten und JEDEM gerecht zu werden, aber mittlerweile habe ich weder Zeit noch Lust auf solche Nachrichten zu antworten, und widme mich lieber den Nachrichten, die mit Mühe geschrieben worden sind.

Und so werden es auch, ich würde schätzen, 98% der Fotografen handhaben, wenn man ihnen so eine Nachricht schreiben würde.

Auch wenn es hart klingt, aber Mühe sollte man sich definitiv für eine Anfrage geben. Das gleiche würde man ja genauso von einem Fotografen erwarten, wenn man selber eine Anfrage bekommt, oder? Außerdem merke ich an der Formulierung der Anfrage immer schnell, ob die Kommunikation zwischen dem Fotografen und mir überhaupt stimmt, oder ich direkt ein komisches Gefühl habe. Eine Anfrage die individuell und nett formuliert ist, hinterlässt schließlich einen besseren Eindruck als „Hi, ich mag deine Bilder, ich würde gerne mit dir shooten!“


Wie kannst du es nun besser machen?


Folgende Informationen sollten meiner Meinung nach in einer Anfrage enthalten sein:

– Zuerst einmal eine freundliche Begrüßung (am besten die Person beim Namen anschreiben, denn so wirkt es persönlicher und vermittelt nicht den Eindruck einer Copy & Paste Nachricht)

– Dein Name, dein Alter, deine Größe und deine Kleidergröße

– Dein Wohnort und evtl. der Ort an dem das Shooting stattfinden soll (Bist du bereit zum Fotografen zu fahren, oder trefft ihr euch auf halben Wege? Soll das Shooting Outdoor (draußen) oder im Studio des Fotografen -falls vorhanden- stattfinden?)

– Ein grober Überblick wann du in etwa shooten willst (relativ zeitnah oder erst in ein paar Monaten?)

– Deine Vorstellungen/Ideen von dem Shooting (diese würde ich nur grob anschneiden, denn ich persönlich finde es schöner, wenn man gemeinsam eine Idee ausarbeitet. Hier zeigt sich dann auch nochmal ob die Kommunikation zwischen dem Fotografen und dir stimmt)

– Und zuletzt ein paar Bilder von dir (Ich hänge meistens so 4-6 Bilder von mir an, oder eben meine Sedcard)

– Falls du noch Besonderheiten an dir hast, die dich ausmachen, kannst du das natürlich zusätzlich noch mit reinschreiben. Kommt finde ich immer gut an, und zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast.
Zum Beispiel Sommersprossen etc.

Bei mir sind es (wer hätte es gedacht) die langen blonden Haare, und dass ich eine sehr helle Haut habe (was ich zwar nicht immer ganz so toll finde, aber es macht mich halt aus)

Wie dem auch sei…
Versuche dich einfach an den folgenden Punkten zu orientieren und packe alles in eine gut lesbare und freundliche Nachricht. Wenn du diese Sachen berücksichtigst, ist es schon mal eine gute Voraussetzung, eine Zusage für ein Shooting zu bekommen!

Wichtig ist: NUR MUT! Trau dich einfach die Leute bzw. die Fotografen anzuschreiben! Mehr als ein „Nein“ kannst du nicht bekommen, und wenn du mal eine Absage bekommen solltest, sieh es als Ansporn! Und es ist völlig normal, wenn es beim ersten mal nicht direkt klappt! Glaub mir, bei mir sah es damals nicht anders aus…


Ich hoffe, es war alles halbwegs verständlich erklärt, und ich konnte dem ein oder anderen mit diesem Beitrag ein wenig weiterhelfen! Falls trotzdem noch Fragen offen sind, immer gerne in die Kommentare damit. Auch über Feedback freue ich mich natürlich!

Benita

Folge:
Photo: Falk Rothhaar

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